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Licht und Auflösung

in Die Focus-Stacking Setups unserer Mitglieder Gestern 16:56
von Kurt | 3.745 Beiträge

Hallo

Nachdem ich einen Rosenkäfer gestackt habe ist mir aufgefallen,
dass ich den hohen Arbeitsabstand des MITUTOYO M Plan Apo 5X/0.14 ∞/0 f=200
bei der Beleuchtung mit Ringblitz nicht voll ausgenutzt habe.
Ich setzte den Ringblitz minim zurück und stackte ein zweites Mal.

Die Bilder sind unbearbeitet.

Erstes Bild ist ohne Ausnutzung des hohen Arbeitsabstandes,
viel seitliches Licht.


Beim zweiten Bild ist der Ringblitz minim zurückgesetzt,
minim weniger seitliches Licht, jedoch gelangt das Licht besser in Vertiefungen,
die hohe freie Arbeitsdistanz des Objektivs ist optimaler genutz.


Farbe und Reflektionen unterscheiden sich, ebenfalls sieht man am Rand des Schildchens,
das Licht gelangt beim zweiten Bild besser in die Tiefe.

Alles klar und nicht weltbewegend.
Als ich die Bilder mit stärkerer Vergrösserung miteinander verglich, bin ich vom Stuhl gefallen.
So einen krassen Unterschied habe ich noch nie gesehen.

Ein Bildausschnitt aus der Bildmitte:
Bildausschnitt des ersten Bildes

Es ist sehr schön, wie man die Struktur des Chitinpanzers erkennt.

Gleicher Ausschnitt des zweiten Bildes mit leicht zurückgesetztem Ringlicht.

Es ist gut zu erkennen, dass die feinen Strukturen verschwunden sind, dafür die Farben etwas kräftiger sind.

Werner hat es bei seinen Bildern
Auge Kupferfarbener Buntgrabläufer
Folgendermassen erwähnt:
«Faszinierend finde ich wie sich die Interferenzfarben je nach Beleuchtungsrichtung und Betrachtungswinkel verändern.»

Na ja, das ginge noch, aber dass die feinen Strukturen verschwunden sind, wundert mich.
Keine hohe sichtbare Auflösung, es sieht so aus, als ob ein anderes (schlechteres) Objektiv verwendet wurde.

Ich habe bei gleicher Kamera und gleichem Objektiv noch nie einen so krassen Unterschied gesehen.

Es zeigt auch, dass in diesem Falle eine hohe Arbeitsdistanz von Seite Licht nicht unbedingt von Vorteil sein muss.
Ebenfalls muss man nicht unbedingt ein besseres Objektiv mit höherer Apertur verwenden, sondern das Licht optimaler setzen.

Inzwischen sitze ich wieder sicher auf meinem Stuhl.

Kamera: Nikon D810
Objektiv: MITUTOYO M Plan Apo 5X/0.14 ∞/0 f=200
Tubuslinse: Raynox DCR-150
ISO: 64
Beleuchtung: SUNPAK auto16R pro
Reflektor: Weisses Schreibpapier
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG): RAW
Artenname: tropischer Rosenkäfer
Multishot-Technik: Stack
Abbildungsmassstab: 5:1
Durchschnittliche Stackschrittgrösse mit Cognisys StackShot (µm): 10


Bei Auflösungsmessungen und Vergleichen von unterschiedlichen Objektiven mit Auflicht,
bei einer integrierten Schaltung (IC) mit z.T. glänzenden waagrechten und senkrechten Leiterbahnen,
wird bedingt durch einen unterschiedlichen Arbeitsabstand der Objektive und unterschiedlich grosser Objektiv-Fassung,
die Beleuchtung ebenfalls eine Auswirkung auf die sichtbare Auflösung haben.
Bei Auflösungsmessungen bevorzuge ich deshalb ein Auflösungstargent mit diffusem Durchlicht, da unterscheidet sich die Beleuchtung nicht.

Kurt


Bildergalerie: g42-Kurt.html
http://www.focus-stacking.ch/

zuletzt bearbeitet Gestern 19:59 | nach oben springen


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