Bitte um Beratung
in Für Einsteiger und Ratlose: Typische Fehler und Stacking-Effekte 20.08.2024 23:44von Rumpstack • | 220 Beiträge
Hallöchen,
kann nicht dafür: bin einfach so ein Basteltyp. Jetzt habe ich also lange genug gelötet, geschraubt, programmiert und werde endlich versuchen, Bilder zu machen . . .
Die Mehrzahl von Euch fotografiert in RAW, von dem ich leider sehr wenig weiss.
Der gesunde Menschenverstand sagt mir, dass es absoluter Schwachsinn wäre, in RAW zu fotografieren, dieses Format dann unbearbeitet in JPEG zu entwickeln, diese Bilder zu stacken und dann mit irgendeinem PS zu putzen. Dann kann ich ja gleich in JPEG fotografieren.
Deshalb nehme ich an, der korrekte Weg ist:
einen RAW Stapel aufnehmen und in eine "Dunkelkammer" a la Photoshop, Darktable etc. importieren.Eines dieser Bilder bezgl. Schärfe, Rauschen, Kontrast, Farbsättigung, Dynamik so zu bearbeiten, bis es gefällt. Danach diese Bearbeitung auf alle anderen Bilder des Stapels übernehmen, den ganzen Kram als jpg exportieren und in einem Stackingprogramm stacken. Mit dem Ergebnis wieder in einen PS und die Artefakte wegstempeln. Sehe ich das richtig ?
LG
Alfred
Glück und Liebe kann man nicht kaufen. Einzige Ausnahme: Hundeasyl . . .
RE: Bitte um Beratung
in Für Einsteiger und Ratlose: Typische Fehler und Stacking-Effekte 21.08.2024 01:12von Gernot K • | 61 Beiträge
Ob du richtig siehst kann ich nicht sagen. Es gibt sicher mehr als eine Herangehensweise.
ich schieße einen Stack in RAW. Bilder in JPG mache ich schon lange keine mehr.
Entrausche alle RAWs (das erachte ich als wichtig vor dem Software-Verrechnen, da sonst durch das Verrechnen das Rauschen verstärkt wird, da Punkte durchaus als scharf erkannt werden, ich benutze DxO RAW) ... das entrauschen liefert mir TIFFs oder DNGs, sehe bei den Formaten beim anschließenden Verrechnen keinen Unterschied, ich benutze aber TIFF. Verrechne den Stapel (Helicon oder Zerene, selten PS) im Format TIFF und korrigiere/bearbeite grob in demjenigen Programm nach und exportiere/speicher weiterhin in TIFF
Dann bearbeite ich erst das Tiff, bzw. DNG mit einem Raw Converter (ich Lightroom) und anschließend kommt die Feinnachbearbeitung in PS, also Stempeln usw., dann Ausgabe in JPG
Deinen Weg erst ein Bild zu entwickeln und auf die anderen anzuwenden geht sicher auch, kommt für mich aber nicht in Frage, da je nach Abbildungsmaßstab die Schärfentiefe so gerig ist, dass ich praktisch ein unscharfes Bild entwickeln würde und das bereitet mir Probleme ... ich sehe gerne klar was ich entwickel.
Schneespanner-Raupe
Das tolle an Raupen ist, man kann ins Gesicht und auf den Hintern gleichzeitig schauen
RE: Bitte um Beratung
in Für Einsteiger und Ratlose: Typische Fehler und Stacking-Effekte 21.08.2024 10:47von Rheinweib • Administratorin | 5.088 Beiträge
Hallo Alfred,
ich mache ja nun praktisch nur noch 4 oder 6K Videostacking, aber früher habe ich in Raw fotografiert, in Photoshop
eins entwickelt, alle synchronisiert und als Tif gespeichert und gestackt. Ganz zum Schluss, nach der finalen Bearbeitung,
wurde dann erst ein jpg zum Veröffentlichen draus gemacht.
Bei den Raw-Dateien hat man in Sachen Bearbeitung deutlich mehr Spielraum, als bei jpg´s. Inzwischen stört mich das
aber nicht mehr, mir genügen die Frames, die als jpg ausgespuckt werden.
LG
Heike
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Eines Tages klopfe die Angst an die Tür, der Mut stand auf und öffnete, aber da war niemand draußen - Goethe -
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RE: Bitte um Beratung
in Für Einsteiger und Ratlose: Typische Fehler und Stacking-Effekte 22.08.2024 13:17von Kurt • | 3.537 Beiträge
Hallo Alfred
Digitale Bilder müssen bearbeitet werden.
Wird ein Bild im JPG-Format abgespeichert übernimmt die Kamera die Bearbeitung des Bildes (Schärfen u.sw.).
In der Kamera kann oft gewählt werden, welches Objekt man fotografiert (Landschaft, Personen u.s.w.).
Die Bilder sind dann meistens gefällig, eine Nachbearbeitung ist nur minim oder nicht nötig.
Meistens gibt es keine Option für Makro- und Mikroaufnahmen, schon gar nicht für Bilder die eine sehr kleine Schärfentiefe besitzen (für Focus Stacking).
Das JPG-Format komprimiert die Bilder auf kleine Dateien, damit sie schnell übermittelt werden können und somit nicht viel Speicherplatz in Anspruch nehmen.
Bilder im JPG-Format sollten nur wenig oder nicht bearbeitet werden, da bei jeder Abspeicherung die Datei erneut komprimiert wird, feine Details gehen verloren.
In der Makro- und Mikrofotografie müssen die Bilder meistens stark bearbeitet werden, dies in vielen Schritten.
Es ist von Vorteil, wenn bei der Abspeicherung das Bild nicht komprimiert wird (z.B. unkomprimiertes TIF-Format mit 16 Bit Farbtiefe).
Da in der Makro- und Mikrofotografie oft die Ton- und andere Werte stark verändert werden, ist es wichtig,
dass das zu bearbeitende Bild extrem feine Tonwertabstufungen besitzt (fotografieren im RAW-Format oder TIF 16 Bit Format).
Das RAW-Format, oder wenn vorhanden das TIF 16 Bit der Kamera ist ein Format das am wenigsten bearbeitet ist,
somit noch am meisten Information besitzt und sich weitgehend ohne Entstehung von Artefakten bearbeiten lässt.
Das 16 Bit TIF-Format und vergleichbare Formate eignen sich somit für die Bearbeitung, die Dateien sind aber im Vergleich zum JPG-Format sehr gross.
Ist ein Bild fertig bearbeitet, kann es in das komprimierte JPG-Format umgewandelt werden.
Bei den Einzelbilder eines Stacks lässt sich nicht erkennen, wie weit ein Bild bearbeitet werden muss.
Bei der Umwandlung von RAW zu TIF sollte man deshalb nur minime Veränderungen vornehmen, da sie nachträglich oft nicht mehr rückgängig gemacht werden können.
Also, die einzelnen RAW Dateien nur minim oder nicht bearbeiten und in das TIF-Format 16 Bit umwandeln.
Diese Bilder mit einem Stacking Programm stacken, das eine Farbtiefe von 16 Bit bearbeiten kann (z.B. Helicon Focus oder Zerene Stacker)
und dann die Datei (Stack) im 16 Bit TIF-Format abspeichern.
Wer so gut und erfahren wie Heike ist, kann auch einen kürzeren Weg gehen.
Kurt
Bildergalerie: g42-Kurt.html
http://www.focus-stacking.ch/
RE: Bitte um Beratung
in Für Einsteiger und Ratlose: Typische Fehler und Stacking-Effekte 22.08.2024 14:04von Rheinweib • Administratorin | 5.088 Beiträge
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RE: Bitte um Beratung
in Für Einsteiger und Ratlose: Typische Fehler und Stacking-Effekte 22.08.2024 14:13von Rumpstack • | 220 Beiträge
Hallo Kurt,
danke, das verstehe ich. Ich werde beide Wege versuchen: RAW aufnehmen, nach TIF wandeln, TIF stacken (wusste nicht, dass Zerene das kann) und dann bearbeiten. Ich bearbeite in Darktable (Linux). Das ist zerstörungsfrei und kann alle Änderungen wieder zurücknehmen. Und parallel Heikes Weg mit Videos.
Habe aber noch ein enormes Problem: vieeel zu wenig Licht ! Angefangen habe mit selbstgebastelten LED Ringen. Heute habe ich 2 Baustrahler (2 * 50W LED, das sind 2 * 5000 Lm !) im seitlichen Abstand von ca. 20cm. Die sind zwar herrlich diffus aber das Ergebnis: für das 4x und 10x Mikroskopobjektiv brauche ich ISO 6400 bei 1/100s.
Klar doch: Blitzen. Aber damit fällt die Videolösung weg.
LG
Alfred
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RE: Bitte um Beratung
in Für Einsteiger und Ratlose: Typische Fehler und Stacking-Effekte 22.08.2024 21:55von Rumpstack • | 220 Beiträge
Hallo Kurt,
Zitat
Bilder im JPG-Format sollten nur wenig oder nicht bearbeitet werden, da bei jeder Abspeicherung die Datei erneut komprimiert wird, feine Details gehen verloren.
Das war für mich überraschend, kann ich aber jetzt bestätigen:
meine Canon filmt in .mov, was ja ein komprimiertes Format ist. Also habe ich gedacht: da kann man nichts mehr verschlimmern. Habe die Bilder als .jpg extrahiert und gestackt.
Und jetzt kommt's: wenn man die Bilder als .tif extrahiert, ist der Unterschied erheblich, was Schärfe und Farben betrifft.
Der also bereits komprimierte Frame wird in .jpg nochmals komprimiert und weitere Information geht verloren.
Schade, das ich nicht in .tif filmen kann . . .
LG
Alfred
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