#1

Deckenkonstruktion stacken oder shiften?

in Stacking: Landschafts-, Architektur und Sachaufnahmen 20.04.2023 01:38
von Bubius | 2 Beiträge

Moin Moin!

Ich bin der Charly und neu in diesem Forum... nachdem ich verzweifelt nach Lösungen für mein Problem suche, dachte ich, frag ich mal euch...

konkret: ich plane, die Decke des "Goldenen Saals" im Rathaus in Augsburg abzufotografieren, und auf eine 4.23m x 3.73m große Spanndecke bedrucken zu lassen, diese wird dann hinterleuchtet an meine Raumdecke angebracht. Einziger Haken: der Betrachtungsabstand - Deckenhöhe: 2.30m, somit keine 50cm nach oben.

Ich bin also mit meiner GFX100s und einem Laowa-UWW rein da und hab mit einer Aufnahme die ganze Decke aufgenommen. Diese Aufnahme habe ich dann sicherheitshalber noch in Lightroom als "Enhanced Super Resolution" gepimpt, allerdings sieht diese Datei in 100% gar nicht gut aus, ziemlich unsauber.

Im Testdruck zeigt sich ein deutlicher Unterschied zwischen der 100MP-Variante und der gepimpten Version. Allerdings ist auch die gepimpte Version nicht zufriedenstellend.

Jetzt stehe ich vor der Frage, ob ich es nochmal mit dem UWW und dem kamerainternen Pixelshift versuchen soll, oder aber eine längere Brennweite (etwa 35mm) verwende, um dann unter jedem einzelnen Abschnitt der Decke zu stehen und später zu stacken. Klar ist, je länger die Brennweite, desto klarer wird das Bild später. Mit einem 85er wäre das sicher ein Traum, denn da sieht man jeden Pinselstrich... aber es wäre eine Schweinearbeit.

Wenn jetzt die ESR-Variante immer noch nicht zufriedenstellend war - wie komm ich an die richtige Auflösung ran? Schon komisch, dass selbst die hochgerechnete Variante keinen Erfolg brachte...

danke fürs Mitlesen!

Angefügte Bilder:
Screenshot 2023-04-20 014417.jpg

zuletzt bearbeitet 20.04.2023 01:42 | nach oben springen

#2

RE: Deckenkonstruktion stacken oder shiften?

in Stacking: Landschafts-, Architektur und Sachaufnahmen 20.04.2023 08:17
von stekki | 2.926 Beiträge

Moin Charly,

hier geht es doch weniger ums Stacken oder Shiften, sondern um Stitching.

Ich fotografiere auch oft in Kirchen, manchmal sogar als Auftrag der Pfarrei für das Archiv.

Bei Deckengemälden brauchts (auch oft wegen der vorhandenen Dunkelheit) ein lichtstarkes und scharf zeichnendes Objektiv, dass auch den CMOS-Sensor Mittelformat 44,0 x 33,0 mm (Cropfaktor 0,8) 102,0 Megapixel (effektiv) bedienen kann. Bei meinen Kleinbild (24x36 mm) Sensor-Kameras (42 Mpix) für Kirchendecken ist das Sigma ART 135mm F1.8 DG HSM als perfekt zu bezeichnen.

Lege Dich in der Mitte des zu fotografierenden Deckengemäldes auf den Boden und mache überlappende Fotos fürs spätere Stitching. Ich nutze da PTGui Pro oder Panorama-Studio 3 Pro für das Zusammenrechnen. Für diese Aufgabe und dem GFX 100s würde ich mein Mamiya 645 Sekor A 150mm 2.8 oder das Contax 645 Carl Zeiss Sonnar T* 140mm f2.8 (1999) nehmen; kenne allerdings auch nicht die Deckenhöhe im Rathaus zu Augsburg.

Ist die Deckenhöhe deutlich niedriger als in einer Kirche, wären lichtstarke 85-90mm Brennweite vielleicht besser. Ich hätte da für den Fall mein Mamiya 645 Sekor C 80mm F1.9 zur Hand.

Allerdings könnte ich mir als zeitlich fortgeschrittener Rentner vielleicht nur eine GFX 50r oder 50s gebraucht leisten.

Was meinst Du dazu?

Ich möchte noch ergänzen: Das Deckengemälde ist ja ohne eine nennenswerte Tiefe, sondern als Fläche zu sehen. Da nützt Bracketing/Stacking nichts.
Hier geht es auch nicht um stürzende Linien, die ein Shiften erfordert.


VG Ekkehard

zuletzt bearbeitet 20.04.2023 10:37 | nach oben springen

#3

RE: Deckenkonstruktion stacken oder shiften?

in Stacking: Landschafts-, Architektur und Sachaufnahmen 27.04.2023 02:07
von Bubius | 2 Beiträge

Moin Ekkehard!

Danke für deine Antwort!

Also bist du der Meinung, dass ein Stitchen von mehreren 80mm-Aufnahmen sinnvoller wäre als der kamerainterne Pixelshift mit einer Linse, die die gesamte Decke aufnehmen kann?

Ich habe schon versucht, von der Saalmitte mit einem Zeiss 100mm zu fotografieren, das ist aus der Hand aber nicht machbar. Ich war der Ansicht, ich müsse mich unter jedes aufzunehmende Feld der Decke stellen, aufnehmen und dann "weiterwandern". Dies ist aber nicht möglich, da 2 große Tische im Saal stehen. Die Deckenhöhe beträgt hier 14m.

Shiften hier auch nicht im Sinne eines Tilt/shift, sondern der Sensor bewegt sich ja beim Pixelshift umher, um ein 400MP-Bild zu generieren.


zuletzt bearbeitet 27.04.2023 02:11 | nach oben springen

#4

RE: Deckenkonstruktion stacken oder shiften?

in Stacking: Landschafts-, Architektur und Sachaufnahmen 27.04.2023 07:57
von stekki | 2.926 Beiträge

Moin, Du warst doch mit dem Ergebnis der GFX 100s nicht zufrieden. Das Bild im 1. Beitrag zeigt auch einen leichten Hell-Dunkelverlauf von links nach rechts.
Das liegt an den seitlichen Fenstern im Saal, die unterschiedlich Licht auf die Decke abgeben.

Es geht um den Goldenen Saal: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/c...82633048%29.jpg
Das ist schon ein gewaltiger Raum. Stehen die Tische genau in der Mitte des Raums? Oder ist es möglich von der zentralen Lage zur Decke mit Stativ zu arbeiten?

Die Pixelshift-Lösungen sind generell nicht so scharf, wie native Aufnahmen, die mit PTGui Pro zusammengerechnet werden. Pixelshift wird ja von der Kamerasoftware generiert.

Es besteht auch die Möglichkeit 2 Teilbilder jeweils per Stitch aufzunehmen (mit 100/120mm Brennweite jeweils von einer Stelle aus gleicher Höhe unterhalb der Deckenkonstruktion) und diese dann mittels Photoshop (oder Alternativen) zu einem Bild zusammenzurechnen. Wenn ich das richtig sehe, spiegeln die gefassten Deckengemälde, da vermutlich verglast.

Mit der Software Topazlabs Gigapixel AI lässt sich die Aufnahme am Schluss doch sehr brauchbar vergrößern.


VG Ekkehard
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