anlässlich des Test zu den Makroobjektiven im Heft ct-Fotografie 2/23 habe ich mein Sigma 105 nochmal getestet. Im Heft heißt es "das Sigma 105mm f/2,8 DG DN Macro Art erreicht bei Offenblende in der Bildmitte 90% der theoretisch möglichen Auflösung". Das ist meines Erachtens falsch und deute auf eine falsche Testmethodik hin wie ich hier anhand einer 16-fach-Pixelshiftaufnahme zeigen möchte.


Die Beispiele entstanden bei Blende 2,8 in etwa bei 1:1 Vergrößerung.

a) „Übersicht“: zeigt das runter skalierte Bild eines Silizium Wafers mit sehr feinen Strukturen, gelb markiert ist ein Feld auf das scharf gestellt wurde und von wo ich Bildausschnitte (ohne Schärfung) angefertigt habe.


b) „Ausschnitt_Einzelbild“: ein entsprechender 100% crop des gelb umrandeten Bereichs aus a) Ausschnitt aus einer Einzelaufnahme


c) „Ausschnitt_Pixelshift“: ein entsprechender 100% crop von einem 16-fach Pixelshift Bild der Sony A7rv, identische Stelle wie b) Ausschnitt einer 16x-Pixelshiftaufnahem


d) „Ausschnitt_Einzelbild_skaliert“: Bild b) bilinear auf dieselbe Breite hochskaliert wie c) wie a) nur hochskaliert auf die Größe von c)


Es ist klar zu erkennen, dass in c) deutlich mehr Bildinformation ist als in a) bzw. d). Sprich das Sigma 105 löst bereits bei Offenblende deutlich besser auf als es der 60 Megapixelsensor der Sony A7Rv aufnehmen kann. Die Test-Auswertung von „90% der theoretischen Auflösung“ beschreibt also eher die Datenbehandlung der Kamera, anstatt der Auflösung des Objektives. Ich denke man sollten die Testmethodik von ct hinterfragen.

Gleiche Ergebnisse erziele ich mit dem Laowa 100mm Makro als auch dem neunen Laowa 90mm Makro, als auch dem Sigma 70mm Macro, nicht aber mit dem Sony FE90.

Mit Sigma Objektiven hadere ich, meiner Meinung haben die recht große Streuungen in der Qualität.
Ich erinnere mich noch an das 1,4/30mm und an ein 12-24mm Zoom und ein Makro habe ich auch von Sigma besesses.
Alle drei Objektive damals neu gekauft und alle drei musste ich mindestens einmal zurück senden weil sie optisch, gelinde gesagt, Kernschrott waren.
Wie so etwas überhaupt durch eine Endkontrolle gehen konnte war mir unbegreiflich.
Von daher bin ich bei solchen Tests sehr vorsichtig, meiner Meinung nach sagen die nichts über das Objektiv aus welches ich gerade nutze.

Gerade die Objektive von Massenherstellern, die zu moderaten Preisen angeboten werden, sind Unterschiede in der Qualität nicht ungewöhnlich.
Das ist meine Erfahrung.

Ich habe mit Sigma sowohl bei Neukauf als auch bei Gebrauchtkauf stets gut Erfahrungen gemacht, im Lauf der Jahre bestimmt 15 verschiedene. Objektive. Ob damals für Pentax-K oder nun für Sony FE. Bezeichnung wie "Kernschrott" im Zusammenhang mit Sigma als Dritthersteller halte ich für maßlos überzogen.