Hallo Leute,

die mikropaläontologische Gruppe des Naturwissenschaftlichen Vereins in Hamburg hat im September einen zweitägigen Ausflug nach Gram (DK) unternommen.
Wir besuchten das Museum Sønderjylland Naturhistorie og Palæontologi Gram Lergrav und anschließend die dazugehörige Lehmgrube.

Unsere Unterkunft lag idyllisch an der Gram Å:




Hier die Lehmgrube Gram in der Übersicht:




Einige der interessanten Foraminiferen-Proben aus dem Gramium (Tortonium, Miozän):
























Und hier noch eine kleine Kolonie von Moostierchen:

Hallo Cai-Uso,

sehr beeindruckend wieder Deine Foraminiferen. Wenn ich die Fundstelle so sehe, als großen Schlammberg, dann frag ich mich nur, wie ihr da so kleine Kalkskelette finden könnt!? Ist das wie Goldschürfen im Fluss durch ausspülen oder wie funktioniert das?

Tschüss Olaf

Hallo Cai-Uso,

danke für den interessanten Bericht mit der Erkenntnis für mich, dass es diese Miniatur-Foraminiferen auch in Europa zu finden gibt.
Einen haufen Arbeit steckt man in die Doku und das letzte Foto kann ich noch am ehesten mit dem Sternensand in Verbindung bringen.
Bei der Doku hilft das Stacking-Verfahren doch sehr, diese Winzlinge überhaupt sichtbar machen zu können.

Das Foto von der Lehmfläche: steckt da jeder seinen Claim ab?

Servus Cai-Uso,

wieder einmal ein informativer Beitrag!
Klasse gemacht!

Gruß Jürgen

Hallo Leute,

vielen Dank für die netten Kommentare!

@ Olaf: du nimmst dir von möglichst vielen verschiedenen Stellen eine gute Portion Lehm (0,5-1kg) mit. Zuhause zerbröselst du den Lehm, nach Fundstellen getrennt, in einen Topf mit Wasser (ca.1 Liter). Da gibst du 2 EL Natron dazu und lässt das unter gelegentlichem Umrühren ca. 30 Minuten köcheln. Danach gießt du den modderigen Sud durch ein Sieb mit z.B. 0,122mm Maschenweite. Im besten Falle bleiben dann nur Foraminiferen im Sieb. Meist allerdings auch kleine Steinchen und andere unerwünschten Dinge, die man dann aussortieren kann.
Ich habe von vier Fundstellen vier ganz verschiedene Foraminiferendichten erhalten.

@ Ekki: ja, überall dort, wo das Land früher von Meer bedeckt war, findet man in entsprechender Tiefe fossile Foraminiferen.
Das letzte Bild ist aber tatsächlich keine Foraminifere, sondern eine Kolonie von Moostierchen.
Ohne Stacking wäre an den Foraminiferen wirklich nicht viel zu erkennen. Die 'Claims' bedeuten: nicht betreten! Da arbeiten in der Woche
die dortigen Wissenschaftler dran und holen u.a. Walskelette, Schildkröten etc. aus dem Lehm.

Hallo Cai-Uso,

Gratulation! Für mich Außenstehenden ein erhellender Bericht. Aber in einer Fragestellung schließe ich mich dem Olaf an, der Aussage "Lehm". Mir ist Lehm in großer farblicher Variationsbreite im Leben begegnet. Aber in dieser im Bild gesehenen Form hielt ich ihn auch für einen angeschnittenen Komposthaufen. Nun gut, sei es denn. Wenn die Foraminiferen nur im Lehm zu finden sind, dann müssen Lehmanteile wohl vorhanden sein. Und schließlich zählt nur das Ergebnis!

Und was das Köcheln anbelangt, dann hast Du eine sehr verständnisvolle Frau! Ich bekäme da umgehend Herdverbot!

Gruß Hans - Joachim

Hallo Hans-Joachim,

dank Dir. Das war tatsächlich Lehm. Die Dänen haben daraus früher ihre Dachziegel gebrannt.
Und klebrig war es da ohne gleichen. Mehrmal habe ich fast meine Stiefel verloren.
Sicherlich gibt es 'hübscheren' Lehm, den man formen und Gegenstände herstellen kann.