Hallo
An einem Beispiel möchte ich zeigen, wie interessant, sinnvoll oder schön es für mich bis jetzt ist, mit Focus Stacking und Auflicht,
bei einem Abbildungsmassstab von 100:1 zu fotografieren.
Man verzeih mir, dass ich Bilder zeige, die schon einige Jahre alt sind (2014).
Flügelschuppen eines Morph Falters in 100 facher Vergrösserung
Nikon D7100, NIKON M Plan, 100/0.8 ELWD, 210/0,
Stack aus 213 Bildern, im Abstand von 0.16µm.
Angefertigt mit einem erwärmten Alu Rohr (Büchse der Pandora) als Stacktisch.
Da diese Schuppen sehr flach liegen, Tiefe im Bild (213 x 0.16 µm) 34µm ist die benötigte Anzahl von Bildern (213), im Abstand von 0.16 µm noch machbar.
Gewölbte Schmetterlingsschuppen wie im Bild oben, bei 60:1 gezeigt, besitzen eine Tiefe von 0.1mm (427 Einzelbilder im Abstand von 0.25µm).
Die Tiefe ist dreimal so hoch, wie bei den 100:1 Schuppen des Morph Falters.
Bei 100:1 (Apertur 0.8) und Stackschritten von 0.16µm wären somit (0.1mm / 0.16µm) 625 Bilder nötig
und der Bildausschnitt würde sich wie folgt verkleinern, von einer Objektbreite 0.39mm auf 0.24mm,
also um etwa 38.5%, bei einer Steigerung der Auflösung um 23%.
Selbst wenn man bereit ist, den erhöhten Aufwand auf sich zu nehmen,
dann gefällt mir das Bild bei 100:1 weniger gut, wie das Bild mit 60:1.
Schmetterlingsschuppen sind mit ihren Strukturen und Farben ein dankbares Objekt für starke Vergrösserung.
Die Flügelschuppen der einheimischen Schmetterlinge sind etwas kleiner wie die hier gezeigten von tropischen Schmetterlingen,
ein stärkeres Vergrössern macht somit mehr Sinn.
Jedoch stehen die Schuppen der einheimischen Schmetterlinge stärker ab, wie die hier gezeigten,
was unweigerlich zu vielen Stacking Artefakten führt.
Will man schöne Bilder, in einem Abbildungsmassstab von 100:1 mit Focus Stacking in Auflicht her stellen,
ist man gefordert, ein passendes Objekt zu finden.
Bei mir hat sich gezeigt, dass ich seit 2014 nicht fündig geworden bin,
denn sonst hätte ich weitere Bilder in einem Abbildungsmassstab von 100:1 mit Focus Stacking und Auflicht gezeigt.
Kurt
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Ein besseres Bild, ist das Produkt vieler kleinen Optimierungen, die man einzeln oft nicht sieht.
www.focus-stacking.com
www.focus-stacking.ch/Focus_Stacking_PDF.pdf
Moin Kurt,
die Bilder sind echt der Wahnsinn, ich würde sagen Ziel erreicht, mehr geht wohl nicht... oder?? Gibt’s da noch Objektive?
Was haben denn die 60er und 100er MPlan‘s für Arbeitsabstände? Deine sind ja ELWD‘s aber der Abstand zum Objekt wird trotzdem nicht groß sein um viel Paltz zu haben oder?
Ich bin gerade auf der Suche nach einem 40:1 MPlan. Hab jetzt gelesen, dass das „normale“ wohl etwas mehr Kontrast besitzt wie das ELWD, grundsätzlich sollen die ELWD‘s und SLWD‘s wohl etwas kontrastärmer sein. Bin mittlerweile aber soweit, dass ich denke wenn ich mehr Spielraum für die Lichtsetzung habe, hole ich das wieder rein um Qualitaiv doch wieder gleich oder besser zu sein, und tendiere eher zur ELWD. Was sagst du dazu?
Gruß Thorben
Hallo Thorben
Die Daten zu den Nikon M Plan Mikroskop Objektiven findest du hier:
http://www.optotek.net/Microscope_Invent...objectives.html
M-Plan 40/0.65, Auflösung 2364 LP/mm, 1mm freier Arbeitsabstand
M-Plan 40/0.55 LWD, Auflösung 2000 LP/mm, 3mm freier Arbeitsabstand
M-Plan 40/0.5 ELWD, Auflösung 1818 LP/mm, 10.1mm freier Arbeitsabstand
M-Plan 40/0.4 SLWD, Auflösung 1455 LP/mm, 14.9mm freier Arbeitsabstand
Ich erachte 10.1mm freier Arbeitsabstand für Auflicht als genügend und verwende deshalb das ELWD.
Mikroskop Objektive sind für die Betrachtung von Auge konstruiert und zeichnen deshalb eher kontrasthart.
Etwas weniger Kontrast von Seite Objektiv schadet somit für die Fotografie nicht und falls doch erwünscht,
lässt er sich bei der digitalen Fotografie ganz einfach erhöhen.
Also:
NIKON M Plan, 40/0.5 ELWD, 210/0
Kurt
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Ein besseres Bild, ist das Produkt vieler kleinen Optimierungen, die man einzeln oft nicht sieht.
www.focus-stacking.com
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Hallo Armin,
die Objektive haben alle RMS-Gewinde.
Zum Arbeitsabstand: Meiner Erfahrung nach kann man bei 1mm Arbeitsabstand die Beleuchtung vergessen. Bei einem 40er-Objektiv ist eigentlich nur die ELWD-Version für die Auflichtmikroskopie zu gebrauchen.
Viele Grüße
Jan
www.inspiring-nature.de
Focusstacking und Mikrofotografie
Hallo Kurt,
genau, die Schuppen, an die habe ich auch spontan gedacht.
Immer wieder wird das Thema „schöne Fotos“ angesprochen.
Solange es keine verbindliche Norm gibt, die ein schönes Foto definiert, kann man sich streiten was besser gefällt :-)
Ich persönlich (subjektiv) finde die Fotos in größeren ABMs interessanter, als die in kleinen, weil die (NOCH) rar sind.
Dazu kommt noch das Argument, dass man dadurch Sachen sehen kann, die man mit bloßem Auge oder unter Lupe nicht sehen kann.
Z.B. im Netz gib es Millionen Fotos von Fliegenköpfen aber sehr wenige von einem einzelnen Ommatidium.
Ich kann mir gut vorstellen, dass man ein geeignetes Objekt für 100:1 durch Zufall entdeckt.
Manchmal kann man sich schlecht vorstellen, was die Objekte bieten, bis man genauer hinschaut.
Übrigens, mir gefallen Deine Fotos in 100:1 sehr :-)
Danke und Gruß,
ADi
Hallo ADi
"Solange es keine verbindliche Norm gibt, die ein schönes Foto definiert, kann man sich streiten was besser gefällt :-)"
Für "schön" gibt es keine Norm, sondern eine Beschreibung.
Je nach Fachgebiet unterscheidet sie sich und ist nicht klar begrenzt.
Das Internet bietet dazu viele Beschreibungen, auch betreffend der "schönen Fotografie".
Nur weil auch ein subjektiver Faktor vorhanden ist, sollte man die Bezeichnung "schöne Fotografie" nicht ablehnen.
"Liebe" ist ja auch nicht genormt und dennoch widmen wir uns ihr mit Freude.
Ist ein Foto nur deshalb interessant, weil die verwendete Ausrüstung oder Technik etwas exotisch (ungewohnt) ist,
dann bedeutet dies noch nicht, dass das Bild schön ist.
Die Schönheit einer Fotografie bezieht sich auf Farben oder/und Formen im Bild, also dem was wir sehen
und nicht auf die Ausrüstung, die dazu verwendet wurde.
Schöne Bilder müssen nicht jedem gefallen.
Was gefällt muss nicht schön sein, es kann auch interessant oder einmalig sein.
Im Bereich einer Vergrösserung, höher wie 10x, wird der Bildinhalt zunehmend geringer.
Bei 100:1 ist er meistens so gering, dass man wohl von einem interessanten Bild sprechen kann,
aber selten von einem "schönen Foto".
Der wichtigste Faktor einer Vergrösserung ist, dass man mehr erkennt.
Da der Bildinhalt unweigerlich abnimmt, müssen deshalb kleinere Details sichtbar sein.
Kurt
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Ein besseres Bild, ist das Produkt vieler kleinen Optimierungen, die man einzeln oft nicht sieht.
www.focus-stacking.com
www.focus-stacking.ch/Focus_Stacking_PDF.pdf
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