#1

Brachycercus harrisella

in Stacking: Flora und Fauna indoor 09.04.2022 20:43
von Pit | 88 Beiträge






Aufgrund der ozellaren Tuberkel (drei dornenartige Augen) ist dies eine unverwechselbare Eintagsfliegenlarve. Die Larve lebt im Schlamm und ist nicht einfach zu finden. Sie ist in Baden-Württemberg sehr selten.

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#2

RE: Brachycercus harrisella

in Stacking: Flora und Fauna indoor 10.04.2022 08:50
von SvenOstermann | 34 Beiträge

Hallo Pit,

sehr schöne Aufnahmen und toller Fund. Danke fürs Zeigen.

Viele Grüße
Sven

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#3

RE: Brachycercus harrisella

in Stacking: Flora und Fauna indoor 10.04.2022 11:03
von Quartalsstacker | 518 Beiträge

Hallo Pit,

Eintagsfliegenlarven und dazu noch diese seltene Art, sehr schön zu sehen und danke fürs Zeigen!
Beim zweiten Bild stört mich die zu harte Freistellung vor dem Hintergrund und dass der Thorax oben nicht ganz durchgestackt ist. Mich würde auch das making of sehr interessieren, v.a. mit welchem Objektiv und in welcher Flüssigkeit Du die Larven fotografierst. Kannst Du uns da aufklären?

Danke und LG Uwe

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#4

RE: Brachycercus harrisella

in Stacking: Flora und Fauna indoor 10.04.2022 21:29
von Pit | 88 Beiträge

Hallo Sven und Uwe,

vielen Dank für euren Kommentar.

Beim ersten Bild befindet sich die Larve im Wasser, weil im Trockenen die feinen Strukturen nicht sichtbar werden. Der Untergrund ist eine Glasplatte und das Licht ist überwiegend ein Durchlicht (Gegenlicht). Mit dieser Beleuchtung werden die feinen Strukturen hervorgehoben. Bei der unbearbeiteten Aufnahme befindet sich die Larve in einem Sternenhimmel, weil dadurch jede Verunreinigung im Wasser leuchtet. Obwohl ich das Quellwasser mehrmals durch einen Kaffeefilter laufen lassen, trage ich unweigerlich Schmutz mit der Larve ein. Das lässt sich nicht vermeiden, dank Bildbearbeitung kann ich jedoch den "Sternenhimmel" entfernen.

Normalerweise fotografiere ich nur lebende Eintagsfliegenlarven. Aufgrund von Bewegungen gelingt hier selten ein Stack. Mit einer abgeblendeten Einzelaufnahme und der richtigen Wahl des Schärfepunktes mache ich üblicherweise meine Bilder. Bei dieser Aufnahme habe ich ausnahmsweise aus dem Aquarium eine tote Larve genommen. Sie war maximal 1 Tag tot und wurden dann mit der Olympus und dem 60 er Makro gestackt. Es waren nur wenige Aufnahmen, vermutlich 8.

Auch bei Bild 2 befindet sich die Eintagsfliegenlarve im Wasser. Hier wurde für das Stacking die Canon 5dsr verwendet. Als Objektiv war vermutlich das 63 er Luminar oder ein Apo Rodagon 50 mm am Balgen. Ich weiß es nicht mehr genau und die Objektive übertragen keine Dateninformationen an die Kamera. Die Anzahl der Einzelbilder lag bei ca. 10.

Bei der Fotografie ohne Stacking ist es notwendig, den wichtigen Bildteil im Schärfebereich zu haben. Mir ging es bei dem Bild darum, die einmaligen Dornfortsätze zu zeigen. Deshalb habe ich auch bei der Bearbeitung die Vorderbeine und die Antennen entfernt. Dadurch wurde die Bildaussage wesentlich klarer. Der noch sichtbare aber teilweise unscharfe Thorax ist für mich nicht bildwichtig. Grundsätzlich hätte die Möglichkeit bestanden, auch diesen Bereich scharf zu erfassen. Dies lenkt jedoch m.E. von der Bildaussage ab. Dann schaut man nämlich auch den (nicht besonderen) Thorax an. Eigentlich hätte ich noch den scharfen Teil vom Thorax weichzeichnen können. Das wäre noch konsequenter. Das Bild 2 ist eine Ergänzung zu Bild 1. Bei Bild 1 ist der Thorax gut zu sehen.

Ich verstehe, dass man beim Fokus Stacking eigentlich einen kompletten Schärfebereich erwartet und aus dieser Sicht mag es ein Mangel sein.

In freien Bildteilen hatte ich ohne Bearbeitung bereits eine sehr gute Freistellung zum Hintergrund. Diese Freistellung habe ich in den überlappenden Bereichen (Antennen, Vorderbeine...) nur fortgesetzt. Mir gefällt die dadurch erzielte Klarheit.

Herzliche Grüße

Pit

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#5

RE: Brachycercus harrisella

in Stacking: Flora und Fauna indoor 10.04.2022 21:55
von Quartalsstacker | 518 Beiträge

Hallo Pit,

besten Dank für die Erläuterungen! Wenn ich es richtig verstehe, fotografierst Du durch die Wasseroberfläche. Daran habe ich mich noch nicht gewagt, weil ich mit erheblichen Reflexionen und Spiegelungen rechnen würde. Vom "Sternenhimmel" durch Schmutz und Bläschen sowie den unvermeidbaren Kratzern im Petrischälchen ganz abgesehen.
Ich hätte nicht gedacht, dass man auf diese Weise so gute Ergebnisse erzielen kann.

LG Uwe

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#6

RE: Brachycercus harrisella

in Stacking: Flora und Fauna indoor 10.04.2022 22:30
von Pit | 88 Beiträge

Hallo Uwe,

ja, ich fotografiere durch die Wasseroberfläche.

Der Nachteil der Durchlichtbeleuchtung ist der Leuchtpunkt von jedem winzigen Schmutzpartikel. Dafür gibt es aber an der Oberfläche keine Reflexionen und die feinen Strukturen wie bei einer normalen Gegenlichtbeleuchtung werden hervorgehoben (heller). Dickere Strukturen werden dunkler, aber ich vermute, dass beim Übergang vom Wasser zu Luft auch wieder etwas Licht zurückgeworfen wird. Diese Reflexion ist dann für die Aufhellung der dickeren Strukturen sogar dienlich, aber nicht im Bild sichtbar.

LG Pit

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#7

RE: Brachycercus harrisella

in Stacking: Flora und Fauna indoor 10.04.2022 22:47
von Quartalsstacker | 518 Beiträge

Hallo Pit,

danke, jetzt verstehe ich es. Die Durchlichttechnik erklärt möglicherweise auch die (von mir so empfundene) Härte der Kanten.

LG Uwe

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