#16

RE: Helicon Focus V.7.0 veröffentlicht

in Alles rund um die Bildbearbeitung 01.10.2018 19:51
von stekki | 2.925 Beiträge

Hintergrundinfo:
das waren Aufnahmen (also Video MP4) mit Post-Focus an einer Lumix FZ2000 mit Raynox 5320Pro... 5Diop.

Da Zerene mit 8bit-BMP-Dateien umgehen kann, konnte ich hier offenbar noch mehr rausholen, als mit jpg.
Zerene hat einige Optionen und Preferencen... und eine Schnittstelle zu Stackshot.

Es gibt mit der Post-Focus-Methode Bildbeispiele, da versagt HF völlig, während Zerene immer noch ein ansehbares Ergebnis vorweisen kann.

Offenbar kommst Du mit HF besser klar.


VG Ekkehard
nach oben springen

#17

RE: Helicon Focus V.7.0 veröffentlicht

in Alles rund um die Bildbearbeitung 01.10.2018 21:01
von Kurt | 3.370 Beiträge

Hallo

Ich habe da eine etwas andere Erfahrung.
Ich fotografiere mit 14 Bit RAW, Belichtung ETTR (+1 bis +2 Blenden heller, Beurteilung mit RawDigger) und wandle die Bilder entsprechend abgedunkelt in 16Bit TIF um.
All meine gemachten Berichte und so auch meine Beurteilung beziehen sich somit auf Bilder, die so hergestellt wurden.

Einst bemängelte ich Helicon ganz allgemein (Methode A, B und C), da die Bilder auf mich den Eindruck machten, als ob sie schon etwas geschärft aus Helicon kamen, was die Freiheit in der Bearbeitung einschränkt.
Die Bilder aus Zerene waren nicht so spektakulär gefällig, boten aber mehr Freiheit in der Bearbeitung.
Nun schreibt Olaf in etwa das Gegenteil, hast du Olaf, bei deinen Erfahrungen auch mit 16Bit TIF Bildern gearbeitet?

Nun zur Version 7 von Helicon.
Meine Vergleiche zeigen, das Problem, dass zu wenig Spielraum in der Bearbeitung bei Helicon vorhanden ist, dies nicht mehr der Fall ist.
(Ich habe immer vermutet, dass Helicon wohl 16Bit Bilder schluckt und das Ergebnis (Stack) auch im 16Bit Format abgespeichert werden konnte, dass aber das eigentliche Stacking nur mit 8Bit von statten ging.)
Die Version 7 zeigt dies nicht mehr, es sieht so aus, als ob Helicon Focus nun tatsächlich auch im 16Bit Modus stackt. Die Bilder (oder Bereiche) können nun z.B. 3 Blenden aufgehellt werden, ohne dass bei dunklen Bereichen ein strukturloses Grau entsteht. Absolutes Schwarz bleibt schwarz und es kommen Strukturen im Dunkeln zum Vorschein, das war bei Version 6 nicht der Fall.
Das ist aus meiner Sicht ein grosses Plus für gestackte Makro und Mikro Bilder.

Ganz allgemein kommt Zerene bei meinen Bildern (16Bit TIF), zu sanfteren und betreffend stacking Artefakten, besseren Bilder.

Meine Erfahrung in den letzten 10 Jahren mit Focus Stacking (ich habe sehr viele Jahre mit Helicon Focus gestackt), hat gezeigt, dass die grosse Problematik nicht bei der Stacking Software liegt, sondern bei der Beleuchtung.
Ist diese gut machbar, z.B. im Studio, kommen beide Programme zu einem akzeptablen Ergebnis.

Bei Aussenaufnahmen treten Probleme auf, wenn das Licht zu hart ist, Wolken oder Diffusoren sind gefordert.
Diese zu kontrastreichen Problemzonen verarbeiten die Programme unterschiedlich gut, 16Bit Farbtiefe ist im Vorteil.

Was ich bis jetzt bei meinen neuen Vergleichen sagen kann,
Helicon Focus 7, war nie besser wie Zerene Stacker.

Kurt


_____________________________________________
In der Fotografie gilt es auch, das Schöne zu entdecken.
www.focus-stacking.com
www.focus-stacking.ch/Focus_Stacking_PDF.pdf
nach oben springen

#18

RE: Helicon Focus V.7.0 veröffentlicht

in Alles rund um die Bildbearbeitung 02.10.2018 12:41
von Olaf | 771 Beiträge

Hallo Ekki,

"Es gibt mit der Post-Focus-Methode Bildbeispiele, da versagt HF völlig, während Zerene immer noch ein ansehbares Ergebnis vorweisen kann.
Offenbar kommst Du mit HF besser klar."

Ich habe noch nie einen Post Focus Stack aus einer mpg4 extrahiert und verarbeitet. Daher kann ich auch keine Einschätzung dazu abgeben. Helicon Focus hat viele Stellschrauben an welchen man drehen kann. Ob das jetzt ein Vorteil ist, wage ich zu bezweifeln, da man auch dadurch viel falsch machen kann. Selbst wenn man es halbwegs richtig macht, ist es sehr zeitaufwendig, bis man das Optimum herausgefunden hat. Und beim nächsten Bild liegt das Optimum schon wieder ganz woanders. Das nervt schon manchmal.
Ich bin halt momentan nicht bereit, das Programm in den elektronischen Papierkorb zu schieben und was neues zu kaufen, sondern versuche - mit entsprechendem Aufwand - ein akzeptables Ergebnis mit Helicon zu erreichen. Möglich ist das schon, finde ich.

Tschüss Olaf

zuletzt bearbeitet 02.10.2018 16:41 | nach oben springen

#19

RE: Helicon Focus V.7.0 veröffentlicht

in Alles rund um die Bildbearbeitung 02.10.2018 13:02
von Olaf | 771 Beiträge

Hallo Kurt,

"Einst bemängelte ich Helicon ganz allgemein (Methode A, B und C), da die Bilder auf mich den Eindruck machten, als ob sie schon etwas geschärft aus Helicon kamen, was die Freiheit in der Bearbeitung einschränkt.
Die Bilder aus Zerene waren nicht so spektakulär gefällig, boten aber mehr Freiheit in der Bearbeitung.
Nun schreibt Olaf in etwa das Gegenteil, hast du Olaf, bei deinen Erfahrungen auch mit 16Bit TIF Bildern gearbeitet?"

Ich habe nur geschrieben, dass die Methode C - aus meiner Sicht - am ungeeignetsten ist wegen der Spitzlichter in den Kontrasten, Farben und vor Allem dem Rauschen. Das sind meine persönlichen Erfahrungen, welche mich auch bewogen haben, die Methode fast nicht mehr zu verwenden. Und wenn doch, dann nur in kleinen Teilbereichen innerhalb eines Bildes.

In der Vergangenheit habe ich ausschließlich die 14bit RAW Dateien in 16bit Tif gewandelt und in Helicon verrechnet. Einzig bei Fieldstacks mit den Helicon FB Tube musste ich JPG nehmen, da der interne Speicher nach 23 Bildern bei RAW voll war und ab diesem Zeitpunkt die Serienbildgeschwindigkeit deutlich sank. Der Workflow von mir ist mit Deinem daher fast identisch. Einziger Unterschied ist, dass ich die ETTR Belichtung noch nie probiert und verwendet habe.
Wenn die Bilder dann in Helicon verrechnet waren, wurden sie wieder als 16bit TIF gespeichert und dann in PS CC und vorrangig Topaz Studio endbearbeitet. Das hat sich aus meiner Sicht bewährt. Auf Hintergrundqualitäten achte ich mittlerweile gar nicht mehr, da diese in Topaz Studio mit einer Maske schnell und einfach auf das gewünschte Ergebnis gebracht werden können. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass ich mich in Helicon ausnahmslos auf die Qualität des Hauptobjektes konzentriere. Das vereinfacht vieles. Ich kenne einige (inklusive mir in der Vergangenheit), welche an einem Bild gescheitert sind, weil Helicon zwar ein ordentliches Hauptmotiv, aber einen Hintergrund mit vielen Artifakten und Farbabrissen erstellt hat.

Das sind meine aktuellen Erfahrungen...

Tschüss Olaf

zuletzt bearbeitet 02.10.2018 16:44 | nach oben springen

#20

RE: Helicon Focus V.7.0 veröffentlicht

in Alles rund um die Bildbearbeitung 03.10.2018 11:34
von Jürgen (gelöscht)
avatar

Die Handbremse ist wieder heraussen, beim Neustart des Computers hat er seine alte Geschwindigkeit wieder erreicht. Ob es am update lag, kann ich nicht sagen. Auf jedem Fall ist es jetzt wieder in Ordnung.
Ich hab jetzt schon einige Stacks mit dem neuen 7.02 gemacht und ich bin sehr positiv überrascht. Da ich wenig Ahnung von der EBV habe, sind für mich jetzt die Grundeinstellungen passender. Es kommt für mich unterm Strich ein gutes Ergebnis dabei raus. Sicherlich wird jetzt der eine oder andere den Kopf schütteln aber mein Hauptaugenmerk liegt halt auf anderen Schwerpunkten und ich bin dankbar, dass es Programme gibt, die mich als Laien hier unter die Arme greifen. Sicher gibt es hier gewaltie Luft nach oben, kommt vielleicht noch.

Hier mal ein kurzs Beispiel.
Kamera: Canon EOS M3
Objektiv: Olympus M10 0,25
Blende: -
Belichtungszeit: 1/2 sec.
Beleuchtung: 2 Jansö
ISO: 100
Dateiformat RAW/JPG: jpg
Beschnitt in % (Breite und Höhe): 0%
Abbildungsmaßstab:
Anzahl der Schritte: 85
Länge der Schritte: am Feintrieb vom Olympus-Mikroskop händisch
Arbeitsabstand: nicht viel
Stacking-Software: HF 7.02
Artenname: Trochos ruricola ♂
Aufnahmedatum: 02.10.2018
Sonstiges: Pedipalpus, nur so kann man die Arten der Wolfsspinnengattung Trochosa trennen


Diesen Stack habe ich gestern durchgeführt, im link sind aktuell die Bilder (die letzten beiden), mit denen man die Art identifizieren bzw. von andern Arten trennen muss. http://wiki.arages.de/index.php?title=Trochosa_ruricola
Ich finde schon, dass man hier von einer Qualitätsverbesserung sprechen kann. Und das ist mein Ziel.

Grüße
Jürgen

nach oben springen

#21

RE: Helicon Focus V.7.0 veröffentlicht

in Alles rund um die Bildbearbeitung 03.10.2018 12:51
von Olaf | 771 Beiträge

Hallo,

bei allen Diskussionen über ausreichende Verbesserungen musste ich leider auch einen aktuellen Nachteil in der Handhabung feststellen:

Wenn man im Retouchiermodus ist, im Bereich des Kopierbereiches, wo man mit der "F9" Taste der Tastatur das Bild auswählen kann, welches die schärfsten Pixel hat, habe ich festgestellt, dass die F9 Funktion jetzt viel langsamer das Bild gefunden hat. (Was für ein langer Satz... )
Das ist aktuell nicht schön, wenn man zügig retuschieren will. Wird hoffentlich wieder besser.

Tschüss Olaf

nach oben springen

#22

RE: Helicon Focus V.7.0 veröffentlicht

in Alles rund um die Bildbearbeitung 06.10.2018 02:02
von stekki | 2.925 Beiträge

Noch ein Vergleich (HF7 vs Zerene) Outdoor mit etwas Wind...
Alle Daten aus dem gleichen Video MP4 (Post-Fokus)
Nur Tageslicht unter Bäumen... etwas schwieriger Standort der Pflanze im Garten

Kamera: Lumix FZ2000
Objektiv: Kompaktkamera mit Raynox 150
Blende: 5.6
ISO: 125
Dateiformat RAW/JPG: jpg
Beschnitt in % (Breite und Höhe): Null
Abbildungsmaßstab: ?
Anzahl der Schritte: 44
Arbeitsabstand: 16cm
Artenname: Milchstern (Ornithogalum saundersiae) eine Lilienart
Aufnahmedatum: 05.10.2018
Sonstiges: leicht aufgestützt

#1 HF7 (B)



#2 HF7 (C)



#3 Zerene PMAX


Ich mache noch einen Beitrag für die Pflanze speziell auf... hier nur der Vergleich ...


VG Ekkehard
nach oben springen

#23

RE: Helicon Focus V.7.0 veröffentlicht

in Alles rund um die Bildbearbeitung 07.10.2018 15:49
von Kurt | 3.370 Beiträge

Hallo Ekki

Beim Vergleich von Helicon Focus Methode C und Zerene PMax,
erhalte ich nicht, einen so krassen Unterschied.
Doch sieht man gut, dass die Detailzeichnung von Zerene PMax, sehr gut ist,
die Artefakte im Schwarz, lassen sich einfach und problemlos entfernen.

Kurt


_____________________________________________
In der Fotografie gilt es auch, das Schöne zu entdecken.
www.focus-stacking.com
www.focus-stacking.ch/Focus_Stacking_PDF.pdf
nach oben springen

#24

RE: Helicon Focus V.7.0 veröffentlicht

in Alles rund um die Bildbearbeitung 07.10.2018 16:24
von stekki | 2.925 Beiträge

Kurt, das ist auch meine Einschätzung.
Danke für den Kommentar.


VG Ekkehard
nach oben springen

#25

RE: Helicon Focus V.7.0 veröffentlicht

in Alles rund um die Bildbearbeitung 12.10.2018 18:33
von Olaf | 771 Beiträge

Hallo,

ich habe mir mal die drei Bilder von Ekki`s Lilie genauer angeschaut in 100% Ansicht. Helicon Focus C habe ich nicht weiter beachtet, da für mich zu schlecht.

Ich habe die Bilder von Zerene Pmax und Helicon Focus B mal in PS nebeneinander in 100% Ansicht geöffnet. An den Bildern wurde selbstverständlich nichts geändert! Links ist Helicon, rechts Zerene.

Was ich erkennen kann ist folgendes:

Im Bild mit 1 gekennzeichnet:
Die Detailzeichnungen in Helicon Focus B sind viel feiner gezeichnet. Die Auflösung deutlich höher. Die Kontraste sind in etwa identisch - in Zerene eventuell leicht höher. Die Farbwiedergabe ist in etwa identisch.

Im Bild mit 2 gekennzeichnet:
Das Rauschverhalten ist in dunklen Bereichen bei Zerene Pmax deutlich höher.

Im Bild mit 3 gekennzeichnet:
In Helicon Focus B sind Bereiche nicht scharf gezeichnet und verschwommen. Übergänge zwischen sich überschneidenden Linien zeigen deutliche Artifakte auf. In Zerene Pmax sind die Konturen scharf gezeichnet, Artifakte an Kanten treten in dieser Auflösung nicht auf.



Was sagt uns das nun über die Qualität der beiden Stacks? Schwierig, würde ich sagen. Auch hier gibt es bei diesem Test in Teilbereichen klare Vor- und Nachteile bei beiden Programmen.

Mir persönlich sagt es: wenn ich die Nachteile von Helicon Focus durch (aufwendigere) Retusche kompensiere, was mit ein wenig Übung durchaus machbar ist, bekomme ich ein Endbild mit feineren Details und besser Auflösung. Für Bilder, welche nur für das Internet erstellt werden, macht es wahrscheinlich keinen Sinn, da man die Vorteile bei 1200 px Kantenlänge nicht sieht. Bei Bildern, welche aber für einen Großbilddruck verwendet werden, ist dies schon ein klarer Vorteil.

Ekki, meinen Dank an Dich für diesen weiteren Vergleich. Mir hat er wieder sehr geholfen, da ich Zerene nicht besitze und solche Vergleiche nicht anstellen kann.

Tschüss Olaf


zuletzt bearbeitet 12.10.2018 18:43 | nach oben springen


Besucher
1 Mitglied und 13 Gäste sind Online

Besucherzähler
Heute waren 890 Gäste und 17 Mitglieder online.

Forum Statistiken
Das Forum hat 4748 Themen und 34404 Beiträge.

Heute waren 17 Mitglieder Online:

Besucherrekord: 268 Benutzer (24.12.2023 08:20).